Time is brain - Ein Bericht von Nele Kruse

Der wichtigste Faktor bei der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten ist die Zeit. Dabei zählt jede Minute um mögliche geistige und körperliche Beeinträchtigungen als Folge des Schlaganfalls gering zu halten.

Mein Name ist Nele, ich bin 18 Jahre alt und habe mein Freiwilliges Soziales Jahr, betreut vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg, auf der Neurologie- Stroke Unit- Zentrum für Epilepsie gemacht. Die Station ist in zwei Seiten geteilt, auf der einen die Stroke Unit mit den akut Schlaganfallpatienten, die für eine mindestens 24-stündige Überwachung an den Monitor müssen und auf der anderen Seite zum größten Teil Patienten mit Epilepsie und Parkinson.

 

Von Anfang an waren meine Kollegen motiviert mir alles zu zeigen. Ich wurde sofort voll eingebunden und durfte an meinem ersten Tag zusammen mit einer Kollegin die täglich Waschung der Patienten übernehmen. Zusammen mit Blutzucker, Blutdruck und Temperatur messen, Patienten betten, Kaffee und Tee verteilen, Essen anreichen, Anmeldungen für Rehabiliationseinrichtungen ausfüllen und faxen, Transportdienste, Patienten zur Toilette begleiten und kleinere Tätigkeiten zeigte sich die Waschung als eine meiner täglichen Aufgaben auf Station.

 

Für die Begleitung meines FSJ´s war der Türkische Bund zuständig. Die Betreuer sind uns von Anfang an Anfang auf eine sehr freundschaftlichen Art entgegengekommen. Der herzliche Umgang und die Offenheit für die neuen Jugendlichen haben schnell eine Vertrauensbasis geschaffen. Bei Diskussionen über verschiedene Themen zum Beispiel Rechtspopulismus haben sie mit diskutiert, sowie auch bei allen Spielen mitgespielt.

Ich habe gewusst, dass ich mich bei Problemen oder Fragen nicht scheuen muss die Betreuer des Türkischen Bundes zu kontaktieren. Meiner Meinung nach, war das FSJ das Beste was ich nach der Schule hätte machen können. Die Arbeit auf der Station hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte nie das Gefühl überfordert zu sein oder Situationen als unangenehm oder eklig zu empfinden. Alle meine Kollegen hatten immer ein offenes Ohr für mich und standen mir bei Fragen parat.

 

Ich war nie “nur“ die FSJlerin, sondern wurde von allen Kollegen wertgeschätzt und geachtet. So wurde es mir auch ermöglicht bei vielen Untersuchungen zu zugucken.

 

Während der Arbeit in einem Krankenhaus, fängt man an über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Ich wurde oft mit dem Tod konfrontiert und mit dem Schmerz, den Angehörige beim Abschied nehmen empfinden. Das Leben ist zu kurz um sich über alles Gedanken zu machen, wichtiger ist es das zu machen was einem Freude bereitet, das habe ich für mich gelernt. Aber Krankenhaus ist nicht nur Trauer. Viele Patienten erholen sich wieder vollkommen und können nach ihrem stationären Aufenthalt wieder nach Hause oder machen anschließend noch eine 4-wöchige Rehabilitation.

 

Ich würde jedem ein Freiwilliges Soziales Jahr empfehlen, nicht nur um sich beruflich zu orientieren, sondern vielleicht auch um mal an seine Grenzen zu stoßen oder in gewissen Punkten etwas umzudenken. Vielleicht auch wegen den Menschen, die man kennenlernt und mit denen man schöne aber auch traurige Momente erleben darf.

Ich habe mich während meines FSJ`s dafür entschieden die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu machen. Ich habe durch das FSJ meinen Traumberuf gefunden.

 

Ich bin momentan in meinem 1. Ausbildungsjahr und freue mich sehr auf die vielen neuen Patientengeschichten und auf die ganzen neuen Erfahrungen die ich machen werde.

 

 

 

Freiwilligendienst auf der Komfortstation im Vivantes Klinikum am Urban

Freiwilligendienst bei der interkulturellen beratungsstelle der Lebenshilfe Berlin

Freiwilligendienst in der Rettungstelle im Vivantes Klinikum am urban